Nachdem durch die NeugrĂŒndung der Gesamtschule in Ickern im Bereich der weiterfĂŒhrenden Schulen die Schulentwicklung auf einem guten Weg ist, wenden sich die Fraktionen von Sozialdemokraten und GrĂŒnen nun dem Grundschulbereich zu.

„Wir möchten die Verwaltung beauftragen, ein aktualisiertes Schulentwicklungskonzept fĂŒr die Primastufe aufzustellen. Das brauchen wir, um angesichts steigendender SchĂŒler:innenzahlen und steigender Nachfrage im OGS Bereich Angebote machen zu können“, so die Vorsitzende des Betriebsausschusses 2 Katrin Lasser. Die Koalition bringt darum in die nĂ€chste Sitzung des Betriebsausschusses 2 und in den Rat einen Antrag ein, der die nachfolgenden Punkte enthĂ€lt:

‱ Aktualisierung der Entwicklung der SchĂŒler:innenzahlen anhand der aktuellen Geburtenraten
‱ Analyse des Schulwahlverhaltens der Eltern und des Raumpotenzial der vorhandenen Grundschulen
‱ Strukturelle Steuerungsmechanismen zur Erreichung annĂ€hernd gleicher, möglichst kleiner Klassen im gesamten Stadtgebiet
‱ Ausweis konkreter Handlungsoptionen zur Ausweitung des Schulraumes im Primarbereich
‱ Konkrete Ausbauperspektiven fĂŒr den OGS-Bereich (auch vor dem Hintergrund des kommenden Rechtsanspruchs) und Entwicklung flankierender Maßnahmen zur Ausweitung der pĂ€dagogischen Arbeit
‱ Bilanzierung der bisherigen Erfolge und Schwierigkeiten der Inklusion im Primarbereich zur Benennung konkreter weiterer Entwicklungsziele.
‱ Auswirkung der Anschaffung von technischen Ausstattungen (EndgerĂ€te etc.) auf das didaktische Lehrkonzept
‱ Auswirkungen der (coronabedingten) Fördermehrbedarfe auf die Konzeptionen

Aber nicht nur die steigenden SchĂŒler:innenzahlen zeigen, dass die Grundschulen in den Fokus genommen werden mĂŒssen.
„Bei den heutigen Herausforderungen fĂŒr Erziehende ist ein umfassendes Konzept von Förder- und Betreuungsangeboten notwendig, um Bildungsgerechtigkeit herzustellen und prĂ€ventive Jugendarbeit zu leisten“, so der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Sebastian John. Darum ist notwendig gute Angebote fĂŒr die Vereinbarkeit von Familie und Beruf anzubieten. Dazu muss die Offene Ganztagsschule weiter optimiert und ausgebaut werden.

„Die Digitalisierung muss auch in den Grundschulen neue Chancen eröffnen und kann neue Formen des Unterrichts möglich machen“, so der schulpolitische Sprecher der GrĂŒnen, Martin Buchholz.

Die Koalition aus SPD und GrĂŒnen möchte die Digitalisierung in der Stadt vorantreiben. Dabei fasst sie auch die Gewerbetreibenden ins Auge. Bei der Sitzung des Ausschusses fĂŒr Wirtschaftsentwicklung und Digitalisierung (AWED) am Dienstag stellen die Parteien einen Antrag vor, in dem sie ein digitales Konzept fĂŒr Gewerbetreibende fordern.
Ziel des Antrages ist es unter anderem, eine digitale Absatzmöglichkeit fĂŒr die Gewerbetreibenden zu schaffen, mit der sie ihr Angebot „online optimiert und ĂŒber die Stadtgrenzen hinaus anbieten und verkaufen“ können – eine Art Amazon fĂŒr Castrop-Rauxel. In den letzten Monaten der Pandemie habe sich gezeigt, dass vor allem Betreiber solcher Plattformen von dem Lockdown profitiert haben. WĂ€hrend viele Wirtschaftszweige harte Umsatzeinbußen hatten, konnten Amazon und Co ihren Umsatz sogar noch vergrĂ¶ĂŸern.
Nun möchten SPD und GrĂŒne, dass in Zukunft auch die Gewerbetreibenden Castrop-Rauxels von dem wachsenden Markt fĂŒr Online-Plattformen profitieren können.

„Aufgrund des langen Lockdowns werden es viele EinzelhĂ€ndler in den nĂ€chsten Jahren schwer haben“, prognostiziert Malte Rodammer, Sprecher der SPD-Fraktion im AWED. „Wir möchten mit Hilfe von digitalen Angeboten dafĂŒr sorgen, dass es diese GeschĂ€fte auch in Zukunft noch geben wird. Die Digitalisierung darf nicht als Gegner gesehen werden, sie ist eine Chance fĂŒr unsere Gewerbetreibenden. Wir als Politik möchten ihnen die nötigen Werkzeuge an die Hand geben, um diese Chance ergreifen und bestmöglich nutzen zu können.“

Das Prinzip des beispielhaft genannten digitalen Marktplatzes soll Folgendes sein: Das Sortiment der EinzelhĂ€ndler soll dabei auf einer Plattform zusammengefasst werden. Kunden können nun online nach der gewĂŒnschten Ware suchen und entweder vor Ort abholen oder direkt online bezahlen und zum Beispiel liefern lassen. Damit die Plattform den Anforderungen und BedĂŒrfnissen der Gewerbetreibenden entspricht, sollen diese in den Prozess mit eingebunden werden. ZusĂ€tzlich sollen Schulungsangebote bereitgestellt werden, welche die HĂ€ndler auf dieses Angebot vorbereiten sollen.

Karsten Zygowski, Sachkundiger BĂŒrger fĂŒr Die GrĂŒnen, weist ebenfalls auf die große Chance fĂŒr den lokalen Einzelhandel hin: „Auf diesem Weg kann unser Einzelhandel wichtige Digitalkompetenzen fĂŒr die Zukunft aufbauen. Die wichtige Frage fĂŒr unsere Altstadt und die Nebenzentren lautet ja: Wie können die HĂ€ndler mit dem Versandhandel konkurrieren und sich dagegen behaupten? Als Vertragspartner vor Ort haben sie den Vorteil, auch persönlich ansprechbar zu sein. Das schafft eine neue QualitĂ€t der Kundenbindung und belĂ€sst zeitgleich die Wertschöpfung in unserer Stadt.“