Die SPD-Fraktion will in der nĂ€chsten Ratssitzung der zĂ€hen Diskussion um den Standort des Wochenmarktes ein Ende setzen und eine abschließende Entscheidung fĂŒr den Verbleib in der FußgĂ€ngerzone herbeifĂŒhren. UnterstĂŒtzt wird sie dabei von der Fraktion der Christdemokraten.

Auf die Frage, was fĂŒr den Verbleib in der FußgĂ€ngerzone spreche, fĂŒhrt Daniel Molloisch, Vorsitzender der Ratsfraktion der SPD, aus:

„FĂŒr mich stehen drei Kernargumente im Vordergrund:

Erstens hat sich die Ersatzlösung, die im Rahmen der Sanierung des Markplatzes, zur Sicherung des Wochenmarktes gefunden wurde, nĂ€mlich diesen in die FußgĂ€ngerzone zu verlegen als tragbares Alternativkonzept erwiesen. Nach einer ausfĂŒhrlichen Erprobung konnten alle wichtigen Fragen abschließend geklĂ€rt werden: Die Feuerwehr bestĂ€tigte, dass eine Anfahrt im Rettungsfall in der FußgĂ€ngerzone problemlos möglich ist und die Versetzung der Laternen hat zur Verhinderung von Engstellen gefĂŒhrt.

Zweitens wurde deutlich, dass mehr MarkthĂ€ndler diesen Wochenmarkt beschicken wollen. So wĂŒrde die derzeitige Auslastung des Marktes am Donnerstag eine RĂŒckkehr auf den Marktplatz gar nicht zulassen, da die StellflĂ€che nicht ausreichen wĂŒrde. Außerdem haben sich bei einer Befragung 2/3 der Teilnehmer fĂŒr einen Verbleib des Markplatzes in der FußgĂ€ngerzone ausgesprochen.

Drittens steht der Marktplatz fĂŒr weitere Eventereignisse (Castrop kocht ĂŒber, Beachvolleyball, Weihnachtsmarkt mit Adventszelt und Schlittschuhbahn, sowie der Kirmes) lĂ€nger zur VerfĂŒgung und außerdem besteht jetzt auch wĂ€hrend der Marktzeiten die Möglichkeit auf dem Markplatz zu parken, was die Erreichbarkeit der InnenstadtgeschĂ€fte deutlich erhöht. Außerdem werden durch diese Parkzeiten Einnahmen erzielt, die die Verwaltung in einen Ordnungsdienst u.a. fĂŒr die Innenstadt investiert hat.

Aus diesen genannten GrĂŒnden ist die SPD-Fraktion ĂŒberzeugt, dass der Markt dauerhaft in der FußgĂ€ngerzone verbleiben sollte.“.

EinschÀtzung der SPD zur Stellungnahme der Mevlana-Gemeinde

 

Die SPD hat den Bericht im Kontraste Magazin mit starkem Befremden zur Kenntnis genommen.

Aufgrund dieses Berichtes begrĂŒĂŸen wir die Stellungnahme des Vorstandes der betroffenen Mevlana Moschee.

FĂŒr uns bleiben aber weiterhin Fragen offen, die wir in einem gemeinsamen GesprĂ€ch mit den Beteiligten klargestellt haben wollen.
SelbstverstĂ€ndlich herrscht in Deutschland das Grundrecht der Religions- und Meinungsfreiheit. Da die SPD in ihrer Geschichte schon mehrmals von staatlichen Organisationen beobachtet, bekĂ€mpft und verboten wurde, halten wir diese Freiheitswerte fĂŒr unantastbar. Diese werden aber zur Zeit in vielen LĂ€ndern in Europa eingeschrĂ€nkt, so auch in der TĂŒrkei.

Diese Entwicklung betrachten wir mit ausgesprochen großer Sorge. Gleichwohl hat die Ditib-Gemeinde deutlich gemacht, dass das Grundgesetz auch fĂŒr sie Grundlage aller Arbeit ist, wir gehen davon aus, dass dies auch entsprechende Umsetzung findet.

Den Einsatz von Kindern als Soldaten Darsteller lehnen wir ab und halten es fĂŒr nicht akzeptabel. In GesprĂ€chen mit der Gemeinde wurde deutlich, dass dieses Vorgehen und die Äußerungen des Imans ĂŒberprĂŒft werden sollen.

Wir haben die Ditib Gemeinde auf Schwerin immer als offenen GesprĂ€chspartner und StĂŒtze der ehrenamtlichen Arbeit der Stadt erlebt.

FĂŒr uns ist es daher selbstverstĂ€ndlich auch weiterhin einen engen Kontakt zu pflegen und auch ĂŒber diesen Vorfall weiter zu sprechen.

 

 

Lisa Kapteinat  (Stadtverbandsvorsitzende)             Daniel Molloisch (Fraktionsvorsitzender)